Die Synthese des Wachstumshormons wird durch eine komplexe neuroendokrine Steuerung bestimmt. Die Hypothalamus-Hülsen, insbesondere das Wachstumshormon-freisetzende Hormon (GHRH) sowie das somatostatin, modulieren die GH-Sekretion. GHRH stimuliert die Freisetzung von GH aus den Somatotrophen Zellen der Adenohypophyse, https://1page.bio/kris867929 während somatostatin hemmend wirkt. Zusätzlich regulieren negative Rückkopplungen durch IGF-1 und andere Faktoren die Menge des ausgeschütteten Hormons. Die Ausschüttung erfolgt in pulsaren Spitzen über den Tag verteilt, wobei Schlafphasen und körperliche Aktivität die Frequenz und Amplitude der GH-Spitzen stark beeinflussen.
Die physiologischen Wirkungen von Wachstumshormon sind vielfältig:
- Knochenwachstum – GH fördert die Zellteilung und Differenzierung von Osteoblasten, erhöht die Produktion von Kollagen und anderen extrazellulären Matrixkomponenten und stimuliert somit das longitudinalen Knochenwachstum bei Kindern.
- Muskelaufbau – Durch direkte Anregung der Proteinsynthese und indirekte Wirkung über IGF-1 wird Muskelmasse aufgebaut und erhalten, was insbesondere im Alter zur Prävention von Sarkopenie beiträgt.
- Stoffwechselregulation – GH erhöht die Lipolyse, senkt die Insulinsensitivität in Fettgeweben und unterstützt die Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels. Gleichzeitig fördert es die Glukoneogenese im Leberstoffwechsel.
- Immunsystem und Zellreparatur – Das Hormon wirkt immunmodulatorisch, stimuliert die Produktion von Zytokinen und unterstützt die Regeneration geschädigter Gewebe.
Nebenwirkungen sind nicht zu vernachlässigen. Häufige Effekte umfassen Ödeme, Gelenkschmerzen und erhöhte Blutzuckerwerte. Langfristige Anwendungen können das Risiko für diabetische Komplikationen erhöhen und in seltenen Fällen die Entwicklung von Tumoren begünstigen. Deshalb erfolgt eine regelmäßige Überwachung von IGF-1, Blutdruck, Glukosewerten sowie bildgebenden Untersuchungen bei Verdacht auf Akromegalie oder andere Pathologien.
Die diagnostische Bewertung des Wachstumshormons umfasst sowohl serumbasierte Tests als auch Stimulationstests. In der Praxis wird die GH-Spiegelmessung im Plasma oft mit IGF-1 als indirektem Marker kombiniert, da GH selbst sehr kurzlebig ist und in Blutproben schwer zu quantifizieren ist. Bei Verdacht auf einen GH-Mangel werden häufig GHRH-Somatostatin-Stimulationstests durchgeführt, um die Fähigkeit der Hypophyse zur Hormonausschüttung zu prüfen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wachstumshormon ein zentrales Hormon für das körperliche Wachstum und die Stoffwechselbalance ist. Seine Regulation erfolgt durch ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von neurohormonellen Signalen und Rückkopplungsmechanismen. Klinisch wird es zur Behandlung verschiedener GH-Mangelzustände eingesetzt, wobei eine sorgfältige Überwachung der Nebenwirkungen notwendig ist.